Prävention ist Vereinsarbeit – warum?


Insbesondere Kinder und Jugendliche, die in Vereinen aktiv sind, bedürfen eines besonderen Schutzes. Das Wohl dieser Kinder und Jugendlichen zu schützen und ihre geistige und seelische Entwicklung zu fördern, muss oberstes Ziel der Vereinsaktivitäten sein.

Wir haben uns zu einem Verhaltenskodex zum Schutz, von Jugendlichen und Erwachsenen und vor allem von Kindern, vor Misshandlung und sexualisierter Gewalt sowie vor Diskriminierung aller Art verpflichtet. Jede*r einzelne in unserer Gemeinschaft ist aufgefordert, diesen Kodex zu bewahren – Prävention ist das Entscheidende!


Du brauchst Hilfe? Hier findest du alles zu Prävention, Ansprechpartner und Vertrauenspersonen, deine Rechte und Pflichten und Hilfehotline. 

Egal ob in der Sektion, in der Kletterhalle, der Jugendgruppe, im Training oder auf der Hütte – in verzwickten Situationen, Verdachtsfällen und bei Fragen rund ums Thema sexualisierte Gewalt, Vertrauen oder Fragen zur Kindeswohlgefährdung kannst du dich an die Ansprechpersonen wenden.

Deine Ansprechpartner im JDAV Deutschland


Prävention


Prävention bezieht sich auf Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken und Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Sie ist ein zentrales Element des Schutzes von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Bildungseinrichtungen, Organisationen und der Gesellschaft. Ziel der Prävention ist es, Gewalt, Missbrauch, Diskriminierung und andere Schäden zu verhindern, bevor sie auftreten.

Prävention lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen:

Primärprävention: Vermeidung von Risiken, bevor diese überhaupt entstehen (z. B. Aufklärungskampagnen).

Sekundärprävention: Frühe Erkennung von Risiken, um diese rechtzeitig zu stoppen (z. B. Identifikation von Gefährdungslagen bei Kindern).

Tertiärprävention: Begrenzung von Schäden nach einem Vorfall und Verhinderung von Wiederholungen (z. B. Nachsorge und Therapie).

Der Kinderschutz zielt darauf ab, Kinder vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch zu schützen. Maßnahmen hierzu umfassen:

Schutzkonzepte: Entwicklung von verbindlichen Regeln und Maßnahmen zum Schutz der Kinder.

Sensibilisierung und Schulung: Schulung von Mitarbeitenden und Betreuungspersonen zu Themen wie Gefährdungslagen, Handlungspflichten und Meldeverfahren.

Vertrauenspersonen: Benennung von Personen, an die sich Kinder bei Problemen wenden können.

Der Schutz vor sexualisierter Gewalt erfordert umfassende Maßnahmen:

Schutzkonzepte mit Fokus auf sexuelle Gewalt: Klare Verhaltensregeln, Zugangsregelungen und Schulungsangebote.

Verhaltenskodizes: Verpflichtung der Mitarbeitenden zu einem respektvollen und grenzwahrenden Verhalten.

Aufklärung und Stärkung der Kinder: Vermittlung von Wissen über ihre Rechte und die Bedeutung von persönlichen Grenzen.

Meldewege und Ansprechpersonen: Klare Verfahren, an wen sich Kinder und Betroffene wenden können.

Ziel ist es, die Gleichbehandlung und Teilhabe aller Menschen zu gewährleisten und Diskriminierung zu verhindern. Maßnahmen sind:

Diversitätskonzepte: Förderung einer offenen und diskriminierungsfreien Umgebung.

Schulung und Sensibilisierung: Training für Mitarbeitende zu den Themen Diversität, Vorurteile und Diskriminierung.

Niedrigschwellige Beschwerdesysteme: Sicherstellung, dass Betroffene Diskriminierung melden können

Vertrauenspersonen spielen eine zentrale Rolle im Bereich der Prävention:

Zugänglichkeit: Sie stehen Betroffenen als Ansprechpersonen für Beschwerden, Sorgen und Hinweise zur Verfügung.

Unabhängigkeit: Vertrauenspersonen handeln neutral und sind unabhängig von der Leitung der Organisation.

Vertraulichkeit: Sie gewährleisten den Schutz der Privatsphäre der Betroffenen, soweit dies rechtlich möglich ist.

Das Ziel der Prävention ist es, Gewalt in jeglicher Form vorzubeugen und ein Bewusstsein für die Probleme zu schaffen. Hier geht es in der Hauptsache um Prävention im DAV, aber das Thema hört da nicht auf. Es zieht sich auch in den privaten Bereich und es ist wichtig, das Thema mit offenen Augen zu betrachten. Das heißt nicht weggucken, bewusst Personen ansprechen, „Täter“ nicht in Schutz nehmen und Courage zeigen. Wir sind selber als Individuen dafür verantwortlich gegen Diskriminierung, sexualisierte Gewalt, Frauenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit und Hetzte aufzustehen und einzustehen.

Daher wollen wir als DAV Wuppertal dafür einstehen. Mit unseren bunten Werten und Positionspapieren machen wir den Anfang. Darüber hinaus arbeiten wir mit unserem Kinderschutzkonzept, Prävention-Sexualisierter-Gewalt Konzept, Handlungsleitfäden, Schulungen und Einsichtnahme in Erweiterte-Führungszeugnissen aktiv in der Vereinsarbeit.

Solltest du an irgendeinem Punkt Gesprächsbedarf, Hilfe oder anderes benötigen, stehen dir unsere Vertrauenspersonen Thilo () und Nicole () oder die Jugendreferenten () jederzeit zur Verfügung.

Weiterhin kannst du dich bei diesen Nummern melden.

Nummer gegen Kummer: Kinder- und Jugendtelefon

Die Beraterinnen und Berater helfen Kindern und Jugendlichen bei allen Problemen, wie zum Beispiel: Stress mit Eltern, Freunden oder Mitschülern, Mobbing oder Abzocke im Internet oder in der Schule, Angst, Missbrauch, Essstörungen, Depression oder Sucht.

Das Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer ist anonym und kostenlos vom Handy und Festnetz erreichbar: 116 111

Medizinische Kinderschutzhotline

Die Medizinische Kinderschutzhotline ist ein bundesweites, kostenfreies und 24 Stunden erreichbares telefonisches Beratungsangebot für medizinisches Fachpersonal, Angehörige der Kinder- und Jugendhilfe und Familiengerichte bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch.

Die Medizinische Kinderschutzhotline ist erreichbar unter 0800 19 210 00.

Nummer gegen Kummer: Elterntelefon

Wenn Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, sich überfordert oder hilflos fühlen, dann werden Sie von den speziell ausgebildeten Beraterinnen und Beratern der Nummer gegen Kummer unterstützt. Egal, worum es geht, ob bei Erziehungsproblemen, Schwierigkeiten in der Schule, Familienkrisen, Sucht oder Internet-Gefahren.

Für Eltern und andere Erwachsene, die sich um Kinder sorgen: 0800 111 0 550

Alle Kinder haben ein Recht auf Achtung, Schutz und Förderung und auf ein gewaltfreies Aufwachsen.


Nicht alle Kinder in Deutschland wachsen gewaltfrei auf. Einige leiden unter körperlicher oder seelischer Gewalt, die sie z.B. zu Hause, in einer Institution oder in ihrer Peergroup erfahren und werden so massiv in ihren Rechten verletzt, die ihnen bspw. durch die UN-Kinderrechtskonvention zustehen. Es ist Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe, Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen (§ 1 Abs. 3 SGB VIII).


Ein Film über persönliche Grenzen


Um die Themen Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt niederschwellig in der Jugend- und Sektionsarbeit anzusprechen, gibt es jetzt den Film „Deine Grenze – Deine Entscheidung“ der JDAV.

Der Moderator Tobias Krell (bekannt als „Checker-Tobi“ in der ARD) führt einfach und leicht verständlich durch das Thema und zeigt Anlaufstellen in JDAV und DAV sowie externe Beratungsstellen im Hauptverband auf.

Die Vermeidung von sexualisierter Gewalt in JDAV und DAV ist ein wichtiges Ziel unseres Vereinslebens. Dabei
steht vor allem der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fokus.
Eine Kultur der Anonymität und Distanz, begründet in der Angst, etwas falsch zu machen, lehnen wir jedoch ab. Denn Körperkontakt und Nähe sind menschliche Grundbedürfnisse!