Alpines Museum auf der Praterinsel wiedereröffnet
Moderner, offener, barrierefreier
Vor drei Jahren hat das Alpine Museum des Deutschen Alpenvereins (DAV) seine Türen geschlossen, um mit einem grundlegenden Umbau fit für die Zukunft zu werden: moderner, offener, barrierefreier. Am 10. März 2024 machte das Alpine Museum wieder seine Türen auf. Dann können sich alle Berg- und Bergsport-Begeisterten auf größere Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, ein gemeinsames Eingangsfoyer mit gastronomischem Bereich, die zentral platzierte Bibliothek sowie die neue Dauerausstellung freuen. Möglich geworden ist der Umbau dank der Unterstützung durch den Bund, das Land Bayern, die Stadt München, die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern sowie dem Münchner Kulturbaufonds und nicht zuletzt durch die Unterstützung aller Mitglieder mit einem Teil ihres Mitgliederbeitrages.
„Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre und die Weiterentwicklung des Deutschen Alpenvereins haben auch die Kulturarbeit vor neue Aufgaben und Herausforderungen gestellt“, so Roland Stierle, Präsident des Deutschen Alpenvereins in seiner Eröffnungsrede am Festabend am 9.3.2024 vor gut 200 Gästen aus dem Deutschen Alpenverein.
„Wir verstehen das Museum mit Archiv und Bibliothek als unser kulturelles Zentrum. Es soll den Mitgliedern und Nichtmitgliedern für einen gesamtgesellschaftlichen Austausch zu allen alpinen Themen dienen. Gleichzeitig ist es in seiner Offenheit, Modernität und Vielfältigkeit ein sehr wichtiges Aushängeschild für den DAV.“ In vielen Bereichen war das Alpine Museum trotz aller Vorzüge nicht mehr zeitgemäß. Beispiele waren die räumliche Trennung von Museum und Bibliothek, die geringe Sonderausstellungsfläche oder die fehlende Barrierefreiheit.
Zeitreise durch über 100 Jahre Alpines Museum
In seiner bewegten Geschichte hat das Museum bereits mehrere Umbauten zu verschiedenen Zeiten mitgemacht. „1887/88 ursprünglich als Restaurant-Café „Isarlust“ von Friedrich Loewel als Ausflugsort für die Münchner Bürger*innen errichtet, stellte die Stadt München das neubarocke Bauwerk 1908 dem Alpenverein zur Verfügung“, berichtet Melanie Grimm, Vizepräsidentin und u.a. für den Geschäftsbereich Kultur zuständig. „1911 konnte das Museum eröffnet werden, in den 1920er Jahren kamen bauliche Erweiterungen hinzu.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann 1948 der Wiederaufbau. Die Gebäudestruktur wurde dabei weitgehend übernommen, das äußere Erscheinungsbild jedoch dem Zeitgeist entsprechend in reduzierter, klassizisierender Formensprache verändert. Heute präsentiert sich das Alpine Museum in der letzten prägenden Gestaltung der 50er Jahre. Allerdings wurde die ursprünglich klare und eindeutige Grundrissorganisation nach dem Wiederaufbau durch die Verlegung des Treppenhauses, Flächenerweiterung im Bestand, Errichtung eines Zwischengeschosses sowie weiterer Unterteilung der Innenräume schrittweise verändert.
Darum Berge: Die neue Dauerausstellung
Zur Wiedereröffnung startet die neu konzipierte Dauerausstellung „Darum Berge“. „Seit über 200 Jahren suchen Menschen die Berge aus persönlichen Motiven auf, weil sie von ihnen fasziniert sind“, sagt Friederike Kaiser, DAV-Geschäftsbereichsleiterin Kultur. „Unsere neue Dauerausstellung geht in fünf Kapiteln inklusiv und mit vielen multimedialen sowie Erlebnis- und Mitmachstationen dieser besonderen Beziehung nach.“ Menschen, Bilder und Objekte erzählen in fünf Themenschwerpunkten von Abenteuerlust, Körperempfinden, Leistung, Naturerlebnis und Gemeinschaft, von Kontinuitäten und Brüchen.
Blick in den Ausstellungsraum „Darum Berge“
Vom Eingang ins Foyer zum Cafe Isarlust
Radiobeitrag zur Eröffnung des Alpinen Museum im BR 24 vom 10.3.2024 in der Sendung „Für Bergsteiger“
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