Alpines Wandern und Klettersteigen bei nur knapp zwei Stunden Anreiseweg von Recklinghausen aus? Das ist in der Eifel tatsächlich möglich und so machte sich die Berggruppe Mitte Juni dahin auf den Weg, um Trittsicherheit und Kraxelfertigkeit für den Sommer zu schulen.
Acht Bergwanderer starteten aus Altenahr mit leichter Wanderung durch schattigen Wald, bis die Überschreitung des Teufelslochs sich als erste alpine Herausforderung offenbarte, so dass die meisten weniger geschritten, sondern aufgrund des felsigen Grates eher gekrabbelt sind. Also fast schon Fortbewegung wie in den Alpen, nur dass die Felsflanken nicht mehrere hundert Meter nach unten abfallen, sondern maximal zehn, wodurch die Tour psychologisch dann doch etwas leichter ist. Dafür ging es gleich danach an der Ahr entlang vom Ahrhochwasser unterspülter Wege zur Engelsley, die nochmals leichte Kletterei im ersten Grad verlangt und durch die fortgeschrittene Tageszeit auch die Temperatur auf Werte jenseits der 30 °C geklettert ist.
Nach siebenstündiger Wanderung erschöpft durch Gelände und vor allem durch Hitze wurde das Nachtlager in der Jugendherberge Bad Münstereifel angefahren, um Kräfte für den Burgensteig in Manderscheid zu sammeln, der am Folgetag auf dem Programm stand.
Der Klettersteig führt wunderschön durch felsiges Gelände entlang des Flusses Lieser und bietet Schwierigkeiten bis D. Durch starken nächtlichen Regen wurde der Fels jedoch sehr rutschig und damit nochmal deutlich anspruchsvoller. Zum Trainieren der Klettersteigfertigkeiten waren das also ideale Bedingungen, die der Berggruppe jedoch viel Kraft, Ausdauer und Teamwork abverlangt haben, um den Steig zu meistern. Zwischendrin haben wir noch Sicherungsübungen an einem Übungsklettersteig durchgeführt, bevor wir in die letzte und schwerste Etappe des Steiges eingestiegen sind. Dort wurden uns von einer atemberaubenden ca. 50 Meter langen Seilbrücke über die Lieser wunderschöne Ausblicke auf Burgruinen und Fluss geboten. Nach kurzer anschließender Kraxelei sind wir schließlich alle erschöpft, stolz und glücklich wieder im manderscheider Ortskern angekommen, in dem wir die beiden Tage bei erfrischendem Getränk ausklingen ließen.