Diesen Sommer ging es für 8 Teilnehmende und 3 Jugendleitende nach Norwegen mit dem Ziel, einen großen Teil der Rundwanderung um den Lysefjord als Trekkingtour zu laufen. Das bedeutet, dass wir die gesamte Ausrüstung, die für 6 Tage Wandern benötigt wird, in schweren Rucksäcken mitnahmen. Die Fahrt begann früh am Donnerstagmorgen (06:30 Uhr). Zunächst fuhren wir nach Hirtshals im Norden Dänemarks, um von dort die Fähre nach Kristiansand in Norwegen zu nehmen. Nach einem langen Anreisetag zelteten wir an einem vorher ausgewählten
Wildcampingplatz. Am nächsten Tag fuhren wir zu einem Zeltplatz in der Nähe des Lysefjords, um dort die Rucksäcke zu packen und noch einmal eine (warme) Dusche zu genießen. Da wir nur so viel mit uns herumtragen wollten, wie wir wirklich brauchen würden, wogen und packten wir Müsli und Abendessensportionen so genau wie möglich ab. Abends wurde noch einmal gemeinsam gekocht: Es gab ein typisches JDAV-Fahrten Essen (Reis mit Curry – einfach und schnell zubereitet, aber trotzdem etwas für alle). Am nächsten Tag brachen wir auf zum Fähranleger in Forsand, um von dort die Fähre nach Florli zu nehmen. Dort erwarteten uns dann genau 4444 Stufen, hinauf auf ein Plateau mit Aussicht auf den Fjord. Etwas weiter bauten wir dann auch zum ersten Mal auf unserer Wanderung die Zelte auf und es wurde gekocht. An Tag 2 unserer Wanderung hatten wir ursprünglich den imposanten „Kjeragbolten“ als Ziel. Er ist ein Felsbrocken, welcher hoch auf dem Kjerag (Der höchste Punkt am Lysefjord) in einer Art Felsspalte mit Blick auf den Fjord eingeklemmt ist. Bereits am Fuß des Anstiegs auf den Kjerag schlugen wir, nach einem langen und anstrengenden Tag, erneut unser Lager auf. Nach einer stürmischen Nacht beschlossen wir, zunächst ohne die Rucksacke zum Kjerag zu wandern, um die Aussicht zu genießen und waghalsigen Touristen dabei zuzusehen, wie sie sich auf den Kjeragbolten vortasten. Da wir vorher als Gruppe beschlossen hatten, dass es uns dieses Abenteuer nicht wert ist, ein Seil und Gurte zur Hintersicherung mitzutragen, bestaunten wir den eingeklemmten Felsbrocken nur mit sicherem Abstand zur Klippe. An Tag 3 unserer Wanderung stiegen wir vom Kjerag wieder ab in Richtung Lysebotn. Nach einem kurzen Bad in einem sehr kalten (für manche von uns zu kalten) Fluss ging auch dieser Tag nach gemeinsamen Kochen zu Ende. Nachdem wir am nächsten Tag einen großen Teil der Etappe auf einer Straße liefen, belohnte uns im Gegenzug die Sonne kurz später, sodass ein Teil der Gruppe wieder Baden ging – diesmal in einem etwas wärmeren See. Durch das gleiche Tal auf der Nordseite des Fjords sind wir auch am nächsten Tag gewandert. Dabei führte uns der Wanderweg teilweise sogar direkt am Fjord vorbei. Da auch das Wetter mitspielte, sorgten diese Streckenabschnitte bei allen für gute Laune. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage war allerdings eher nicht so gut. Daher beschlossen wir, die sowieso schon lange Etappe an diesem Tag noch etwas weiter zu laufen, sodass wir einige anspruchsvolle Stellen am nächsten Tag nicht bei Regen laufen mussten. Dadurch war dieser Tag auch mit Abstand der längste mit insgesamt 11,5 Stunden, die wir inklusive Pausen unterwegs waren. Nach einer erneut sehr stürmischen und regnerischen Nacht waren wir froh über die Entscheidung vom Vortag, noch weiter zu laufen. Da es auch den ganzen Tag regnen sollte, entschlossen wir uns dazu, den bekannten Preikestolen an diesem Tag nicht zu besteigen. Stattdessen sind wir direkt zum Parkplatz der Preikestolen-Tageswanderung abgestiegen, von wo aus wir zurück zum Zeltplatz fuhren. Eine gute Entscheidung, wie es sich bei Öffnung der Rucksäcke herausstellte: Nicht nur wir waren nass, sondern auch die meisten Rucksäcke von innen. Also hieß es auf dem Zeltplatz: Rucksäcke ausleeren und den Inhalt zum Trocknen aufhängen. Den nächsten Tag haben wir dann dazu genutzt, uns mit Apfelpfannkuchen und leckerem Essen aufzuwärmen. Da wir die Wanderung aufgrund des schlechten Wetters früher beendet hatten, machten wir aus der geplanten letzten Etappe zum Preikestolen kurzerhand einen Tagesausflug, auf dem wir zusammen das schöne Wetter und die wunderschöne Aussicht genießen konnten. Auch am letzten Tag unternahmen wir noch einmal eine Tageswanderung an der Südküste Norwegens zu den Brufjellhålene. Das sind höhlenartige Ausspüllungen, entstanden durch das Meer. An diesem bekannten Fotospot schossen wir natürlich auch das eine oder andere Foto. Danach zelteten wir noch ein letztes Mal zusammen, erneut an dem Ort von der ersten Nacht. Dienstag morgen klingelten dann um 04:30 Uhr die Wecker und wir fuhren zurück nach Kristiansand zur Fähre. Gegen 21:30 Uhr erreichten wir dann wieder den ursprünglichen Startpunkt der Reise, die Neoliet-Halle in Bochum. Die Fahrt war für alle ein voller Erfolg und für jede*n von uns eine ganz eigene Erfahrung und dank der sehr guten Gruppendynamik auch eine sehr gelungene Gruppenerfahrung. Durch die sehr gelungene Leitung von Louisa, Thilo und Katrin wurde auch viel interessantes Wissen über das Wildcampen und Rucksackwandern vermittelt.
Dabei waren: Katrin, Louisa, Thilo, Jona, Jasper, Fiona, Alex, Vivi, Maike, Erik und Franz
Anbei befinden sich ausgewählte Fotos der Fahrt und auf unserem Instagramaccount finden sich auch mehrere Posts zur Fahrt. (@JDAV_Recklinghausen)